Fragenbasiertes Lernen mit einem Aquarium

Kinder lernen Fragen zu stellen, Antworten kritisch zu hinterfragen, Beobachtungen zu reflektieren, planvoll und verantwortungsbewusst Entscheidungen zu treffen und Maßnahmen zu setzen. Dabei lernen sie wissenschaftliche Prinzipien und Konzepte kennen.

  • Welche Fischart ist meine Lieblingsart und warum?
  • Wie schaut es in den Heimatbiotopen unserer Zierfische aus? In welchem Zustand befinden sie sich (z. B. im Amazonas-Fluss-System)?

Staunen

Ein Aquarium weckt Neugier und erregt Interesse.

Beobachten

Ein Aquarium regt zur Beobachtung an und belohnt mit der Entdeckung exotischer Tiere und deren Verhalten bis hin zum Verstehen eines kleinen, aber komplexen Ökosystems.

Fragen

Wer viele Fragen stellt, wird am Ende das Ökosystem ‚Aquarium‘ besser verstehen. Und nebenbei schafft ein Aquarium Verständnis und Awareness für den Schutz der Umwelt (insbesondere von Regenwäldern und Gewässern). Fragen fördert nicht nur das Wissen, sondern das Verständnis und das kritische Denken. Dabei wird die Fähigkeit zur Analyse und Synthese (zum Verknüpfen von Informationen) gestärkt.

  • Was gibt es in dem Glaskasten zu sehen, der zwar völlig transparent, aber dennoch nicht auf einen Blick zu erfassen ist?
  • Wieviele verschiedene Arten befinden sich im Becken? Lassen sich Muster im Verhalten erkennen (Rivalität, Balz, Fressen, Spielen)?
  • Wodurch unterscheiden sich verschiedene Aquarien? Wie weit hat die Gestaltung mit den Bedürfnissen der Fische (mit ihren Heimatbiotopen) zu tun?

Planen

Aus den Beobachtungen lassen sich weitere Schritte planen wie Füttern, Wasserwechseln, Pflanzenpflege. Dazu sind weitere Informationen erforderlich. Kinder lernen sich besser zu informieren, mit Informationen und Medien umzugehen.

  • Wie recherchiert man zielgerichtet Informationen, um bessere Entscheidungen zu treffen?

Umsetzen

Jede Maßnahme führt zu einem Effekt oder Ergebnis. Kinder üben, ihre Handlungen kritisch zu hinterfragen und lernen über artgerechte Haltung.

  • War das die richtige Maßnahme? Was könnte man beim nächstenmal verbessern?

Fazit

Man kann jedes Tier (am Futterhaus, im Zoo, am Bauernhof, in Wald und Wiese) beobachten und daraus etwas lernen. Tierbeobachtung schärft die Sensibilität für Natur und Umwelt.

„Animal observation builds bigger skills—curiosity, critical thinking, and care for the natural world.“

Quelle der Inspiration

Inquiry-Based Learning. Encouraging Students’ Curiosity With Animal Observations. By Shelby Guthrie, April 28, 2025, Edutopia

„Watching animals—either outdoors or via an online live cam—is an engaging way for students to build their critical thinking skills.“

Fakten versus Fiktion

Wissenschaftliche Methoden erfordern ein ständiges Lernen. Um die Lust am Lernen und an Fakten zu fördern, kann es hilfreich sein,

  • den praktischen Nutzen (Relevanz) und die Anwendbarkeit (Bezug zum Alltag) von Wissen deutlich zu machen (z.B. für das Hobby);
  • komplexe Inhalte in einer klaren, allgemeinverständlichen Sprache zu vermitteln, ohne dabei an Genauigkeit zu verlieren;
  • komplexe Sachverhalte zu visualisieren;
  • mit partizipativen Formaten wie Workshops, Citizen-Science-Projekten das Interesse und Eigeninitiative zu wecken; Soziale Medien bieten vielfältige Möglichkeiten sich zu engagieren, aber auch zur Verbreitung von Falschinformationen.

Persönliche Erfahrungsberichte oder historische Anekdoten können trockene Fakten lebendig machen. Dabei muss darauf geachtet werden, dass keine neuen Mythen in die Welt gesetzt werden. Der Austausch und die gegenseitige Unterstützung können sehr motivierend wirken.

Statt nur Antworten zu präsentieren, sollten auch Fragen aufgeworfen werden, die zum Nachdenken anregen und die natürliche Neugier des Menschen ansprechen. Der Lernprozess sollte so gestaltet sein, dass Erfolgserlebnisse möglich sind. Kleine, erreichbare Ziele und unmittelbares Feedback können die Motivation steigern und das Selbstvertrauen in die eigenen Lernfähigkeiten stärken. Was könnte besser dafür belohnen als ein gut gedeihendes Aquarium!

Schließlich kommt es auf die jeweilige Zielgruppe an, wie die Lust am Verstehen von Fakten gefördert und das Lernen auch für Laien attraktiver gestaltet werden kann.